Vor etwa einem Jahr haben wir angefangen, Seifen selbst zu sieden. Aus zweierlei Gründen: Erstens finde ich es unglaublich spannend, Naturseife zu machen, ich liebe ja eh alles, was mit Kreativität und Handwerken zu tun hat, und zweitens fanden wir, dass selbstgemachte Seifen ein ziemlich cooles Weihnachtsgeschenk wären. Waren sie übrigens auch.
Seitdem machen wir immer wieder mal neue Seifen, quasi als Hobby, und hoffen, dass wir genug Abnehmer finden, damit wir sie auch aufgebraucht bekommen (es gibt noch soooo viele Rezepte, die ich ausprobieren will!). Gleichzeitig verwenden wir aber auch selbst seitdem viel weniger Flüssigseife und viel mehr Naturseife, und ich muss sagen, dass meine Hände seitdem deutlich besser geworden sind. Früher hatte ich im Winter oft aufgesprungene Hände, und auch im Sommer waren sie sehr trocken. Tja, das ist jetzt vorbei! Außerdem, hab ich das schön erwähnt?, macht Seife sieden einfach wahnsinnig Spaß.
So. Das mal als kleines Vorwort, bevor ich zu unseren aktuellen Seifen komme. Dieses Wochenende haben wir nämlich endlich mal eine reine Olivenölseife gemacht: 100% Olivenöl! Das hatte ich schon lange vor, vor allem, weil man sie optimalerweise sehr lange lagern sollte, bevor man sie verwendet. Das macht sie noch zarter und sanfter, als sie eh schon ist.
Hier seht ihr die Ladung Seife vom Wochenende. Die unregelmäßig hellen Stellen sind übrigens nicht angesifft oder vergammelt, sondern die dunkleren Stellen sind nur schon getrocknet. Deshalb wendet man die Seife auch immer brav, während sie lagert und noch trocknet. *hust*
Ein paar kleine Seifen haben wir völlig ungefärbt und unbeduftet gelassen, also wirklich nur Olivenöl und sonst gar nix, damit die liebe Verwandtschaft mit Kindern ihre Babies damit waschen könnte, falls sie wollen würde. Natur-Olivenölseife eignet sich nämlich hervorragend für zarte Babyhaut. Das sind die kleinen, hellen Herzen.
Die beiden anderen Seifen haben wir zumindest gefärbt und mit Duftöl versehen, sonst mögen die meisten Leute ihre Seifen nämlich nicht. Naja, wir auch nicht
Die pinke Seife wird noch lila werden, sagt zumindest meine Erfahrung, denn gefärbt haben wir sie komplett mit dem lilafarbenen Kosmetikpigment (das Pigment ist unser lustigstes: Im rohen Seifenleim ist es grüngrau, nach der Gelphase pink, nach einigen Wochen Lagerung dann fliederfarben). Der Duft ist hier sehr frisch und fruchtig, nennt sich "Fresh Tea" und riecht echt lecker. Auf Marmorierung haben wir verzichtet, ausnahmsweise, weil wir eine einfache, klassische, einfarbige Seife wollten.
Die dritte Seife haben wir mit zwei Grüntönen gefärbt und dann verquirlt. Der Duft nennt sich "Olive Lush" und riecht auch sehr angenehm, aber deutlich schwächer als der aus der pinken Seife. Trotzdem ist die Grüne mein absoluter Liebling: Ich steh auf das Quirl-Muster! Die Form sieht auch sehr angenehm aus, wird sicher gut in der Hand liegen beim waschen.
Jetzt lassen wir die Seifen ein paar Wochen liegen und werden dann mal testen, ob sie schon angenehm beim Waschen sind. Falls wir sie als Weihnachtsgeschenke nutzen, werden wir den Leuten auf jeden Fall sagen, dass sie die Seifen gerne noch ein halbes Jahr liegenlassen dürfen. Reifere Seife = bessere Seife.
Ich freu mich sehr auf unsere nächsten Rezepte, bei der letzten Bestellung habe ich nämlich Lorbeeröl (hallo, selbstgemachte Aleppo-Seife!) und gelbes Bienenwachs mitbestellt. Außerdem neue Sheabutter und neue Kakaobutter, unsere waren schon wieder leer. Hach, ich liebe Seifemachen!