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Sonntag, 14. Oktober 2012

Nageldesign mit Tutorial: Unter Wasser

Unser Zuhause hat uns wieder! Wie immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge, der Urlaub war einfach wunderschön. Mein heutiges Nageldesign stammt auch aus dem Urlaub, denn passend zum Besuch im Münchner Sea Life am Freitag hatte ich mir Tags zuvor ein Meeres-Nageldesign ausgedacht, so richtig mit Schalentieren, Fischen und Meerjungfrauen:

Nageldesign Unter Wasser 9Nageldesign Unter Wasser 7

Da das Design etwas aufwendiger ist, dachte ich mir, ich knipse gleich mal ein paar Zwischenschritte mit, dann kann mans leichter nachvollziehen. Was ich so alles verwendet habe:

Nageldesign Unter Wasser

Diverse Lacke: Flormar 400 für die weiße Grundierung, Milani Neon Nummer 503, Totally 80's und P2 get wild! LE Nummer 010 Vibrant Green für das Seegras, P2 740 Electric für den Hummer, Essence Wild Craft LE 03 Mystic Lilac und P2 190 Hold me Tight! für die Fische, P2 310 Trouble und einen pastellorangefarbenen Stampinglack für die Meerjungfrau und schließlich zwei NYX Lacke namens Under the Moon und Turks & Caicos für das Meerwasser. Uff.

Stamping Schablone Plate GCOCL B01Stamping Schablone Plate Konad m82

Außerdem zwei Stampingschablonen für Hummer, Fische und Meerjungfrau, nämlich die Schablone GCOCL B01 (links) und die m82 von Konad (rechts).

Angefangen habe ich mit einer weißen Grundierung, da ich zum einen die halbtransparenten NYX Lacke für das Wasser verwenden wollte und außerdem wusste, dass der grüne Milani Lack nicht so supergut deckt. Also: Weiße Basis. Dann habe ich mir die zwei Grüns auf einer Unterlage vermischt und mit einem Dotting Tool das Seegras aufgetupft – diesmal hab ich das Ganze sogar fotografiert (im Gegensatz zu meinem Mond-Gedotte bei der Halloween-Hexe).

Nageldesign Unter Wasser 2Nageldesign Unter Wasser 10

Danach hab ich die Motive auf die weißen Nägel gestamped – über mehrfarbige Stampings habe ich schonmal ein kleines Tutorial gepostet (siehe Link). Danach sah das Ganze so aus:

Nageldesign Unter Wasser 5

Manchmal etwas scheps und schief gestamped, aber unter dem Meer geht ja auch nicht alles völlig akkurat zu, ne? ;-)

Nageldesign Unter Wasser 6

Der letzte Schritt war jetzt nur noch, die halbtransparenten Wasser-Lacke aufzutragen, und zwar hab ich dabei den Under the Moon (türkisblau) über den kompletten Nagel aufgetragen und nach einer kurzen Trocknungszeit mit dem dunkelblauen Turks & Caicos noch an manchen Stellen das etwas tiefere Gewässer zu simulieren versucht. Das Ergebnis war wirklich glitzerig und funkelig, irgendwie auch logisch, da beide Lacke voller Glitzer sind.

Nageldesign Unter Wasser 8

Hier sieht man auch den zum Nagellack passenden Ring, der an tropische, klare, türkisfarbene Gewässer erinnert – mich zumindest.

Das wars schon, allzu schwierig ist das Design gar nicht, wenn man die Schablonen und die passenden Lacke hat, aber auffällig ist es ohne Ende! Ich habe es auch nur relativ kurz getragen, weil es mir für den Alltag einfach too much war. Für den Anlass war es aber toll und hat auch allgemeine Begeisterung hervorgerufen :-)

Wie gefällt euch die Tiefsee auf den Nägeln? Habt ihr auch schon auffällige Designs zu speziellen Gelegenheiten getragen? Wenn ja, welche? Würde mich sehr interessieren!

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Halloween-Special: Nageldesign “Hexe bei Vollmond” mit Mini-Tutorial

Wie schon in der Sneak-Preview kurz angetriggert, zeige ich euch heute meinen ersten Post aus der Halloween-Special-Reihe – die Hexe bei Vollmond mit Glitzerstaub und ihrer schwarzen Katze
Nageldesign Halloween Hexe 5
Hier ist schonmal die Hexe vor dem Vollmond zu sehen, die schwarze Katze folgt auf dem Fuße:
Nageldesign Halloween Hexe 8
Beide Motive stammen von meiner Halloween-Stamping Schablone T29:
stamping schablone plate T29
Wie ihr seht, sind beide Motive in zwei Richtungen vorhanden, so dass man auf der linken und rechten Hand jeweils gut spiegelverkehrt arbeiten kann – find ich immer toll, das Spiegeln mit zwei Stempeln ist aufwendig und ich mache es so gut wie nie, da hab ich lieber das Motiv auf beiden Händen gleich. Hier jedenfalls sind die Hexen und Katzen zweiseitig vorhanden.
Benutzt habe ich folgende Nagellacke und Hilfsmittel:
Nageldesign Halloween Hexe
Und während ich euch jetzt die Namen der Lacke verrate, mache ich gleich ein kleines Tutorial dazu, für diejenigen unter euch, die das Design nachmachen wollen. Ich stelle es mir auch mit anderen Motiven ganz hübsch vor, mit Eulen oder Raben oder Gespenstern… da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Zunächst mal habe ich die Nägel nachtblau lackiert, und zwar mit dem P2 Lack Nr. 541, Night out. Danach habe ich mit einem kleinen Stück Küchenschwamm einen mittelblauen Glitzerlack auf manche Stellen unregelmäßig aufgetupft. Dafür habe ich den ausgelisteten Lack von Catrice Nr. 580, Blues Brother Vol II genommen. Das Ganze sah dann so aus:
Nageldesign Halloween Hexe 1
Der nächste Schritt war fast genauso, nur mit anderem Lack: Ich habe den Nebel aufgetupft. Dazu eignet sich jeder hellgraue Lack, ich habe P2 – 071 – Adore me! verwendet. Wieder mit einem Küchenschwämmchen einfach unregelmäßig auftupfen.
Nageldesign Halloween Hexe 2
Dann hatte ich mir überlegt, gerne einen Mond pinseln zu wollen. Was macht Klein-Cyw also? Sich ein schönes Mondgelb mischen. Dazu habe ich einen deckenden, weißen Lack genommen, Flormar 400, und einen mittelgelben Lack, hier P2 – 730 – Hug me!. Die beiden hab ich auf einer Unterlage mit einem dicken Dotting Tool (siehe Foto oben) verquirlt – und natürlich vergessen, von der Mischerei ein Foto zu schießen. Hmpf. Naja, mein Gelb war irgendwann fertig und einigermaßen hübsch – merke: Viel Weiß, wenig Gelb nehmen! Dann hab ich angefangen, mit dem Dotting Tool einen Mond auf Ringfinger und Daumen zu tupfen. Immer Farbe aufnehmen, tupfen, Farbe aufnehmen, tupfen… auf dem Daumen klappte das mit dem angeschnittenen Mond ganz gut, der Ringfinger war einfach zu klein für sowas. Also hab ich aus purer Verzweiflung den kompletten Ringfinger betupft. Oben auf dem Foto ist er noch schön neblig-nächtlich, im fertigen Design ist er nur noch Dottergelb. Na ja, so war es dann eben :-P
Das Gute daran, dass ich mir mein perfektes Mondgelb erst mischen musste, war, dass es mal gelber, mal weißer ausfiel und dadurch der Mond schön lebendig wirkt, weil er eben nicht einfach stumpf eine Farbe hat. Als mein Mond jedenfalls getrocknet war, hab ich die Hexen und Katzen draufgestamped. Eigentlich wollte ich erst nur Hexen stampen, dann fand ich aber die schwarze Katze so passend, dass ich dachte: Auf dem Daumen kann die Katze ja auf ihr Hexen-Frauchen warten, sieht sicher cool aus!
Nageldesign Halloween Hexe 3 Nageldesign Halloween Hexe 6
Hier fehlt nur noch der Goldstaub. Den habe ich mittels Klarlack, dem Essence Pigment Studio 54 und einem Fächerpinsel hingebastelt. Erst völlig unregelmäßig eine “Lackspur” mit Klarlack auf den Nagel ziehen, dann mit dem Pigment bestäuben, den Rest wegpusten, fertig. Daraus ergaben sich wunderschöne, goldene Staubbahnen – die machen die neblige Nacht so ein bisschen magisch, finde ich. Besonders auf den Daumen ist mir auch die Bahn so richtig schön gelungen, auf den meisten Fingern sind es mehr so goldene Staubwolken geworden – aber zauberhaft magisch ist es trotzdem ;-) Am Ende noch mit einem Topcoat versiegeln und fertig!
Nageldesign Halloween Hexe 4
Insgesamt gefällt mir das Design supergut. Ich bin auch direkt drauf angesprochen worden, ob ich jetzt schon Halloween Designs trage – also: Definitiv als Halloween Design erkennbar, sogar vier Wochen vor Halloween! Außerdem auch mal irgendwie was anderes, finde ich. Das Design klingt auch aufwendiger als es am Ende war. Lediglich der Mond war ein bisschen Arbeit, aber der Rest ging eigentlich ganz flott. Und zu Halloween darf es ja auch mal etwas aufwendiger sein, oder? ;-)
Hier zeige ich euch nochmal meine rechte Hand, damit ihr seht, dass das Design auch super mit der “schwachen” Hand gepinselt werden kann.
Nageldesign Halloween Hexe 9
So, das war schon mein erstes Halloween-Design. Wie gefällt es euch? Passend zu Halloween oder zu wenig gruselig? Ich kann euch schonmal verraten, dass mein zweites Halloween-Design etwas gruseliger wird, zumindest für Liebhaber kleiner Krabbeltierchen!
Cyw

Donnerstag, 20. September 2012

HowTo: Sponging & Mini-Nageldesign

Neulich hatte ich Lust, ein kleines Tutorial zu knipsen. Das möchte ich euch heute zeigen, und hoffe, dass ich damit manchen die Schwamm-Tupftechnik, auch Sponging genannt, näherbringen kann. Es ist nämlich supereinfach und man kann damit wunderbare Effekte zaubern!

Zunächst mal unser Ziel: So wird das Ergebnis aussehen.

sponging tutorial 6

Ich habe absichtlich zwei sehr unterschiedliche Farbtöne genommen, damit die Technik deutlich zu sehen ist. Die Farben kann man natürlich beliebig wählen, ebenso kann man die Übergänge des Farbverlaufs beliebig fein gestalten. Dazu aber später mehr.

Man braucht folgendes Zubehör:

sponging tutorial 8

Eine Plastikunterlage (ich hab hier die Plastikverpackung von Makeupschwämmchen genommen), ein Stück abgeschnittenen Küchenschwamm und eine Farbe, die ihr auftupfen wollt. Die Farbe sollte einigermaßen deckend sein.

sponging tutorial 7

1. Schritt:
Grundiert die Nägel in einer hübschen Farbe. Danach tropft ein bisschen was von dem Lack, den ihr auftupfen wollt, auf die Unterlage.

 

 

 

2. Schritt:
Nehmt den Küchenschwamm, tunkt ihn in den Lack auf der Unterlage und betupft damit vorsichtig die Spitzen eurer Nägel. Damit ihr nicht zu viel Lack am Schwämmchen habt, tupft vorher kurz auf der Unterlage ab. Wie viel Lack ihr aufnehmen solltet, erkennt ihr nach ein paar Versuchen.

sponging tutorial 4

Statt des Küchenschwamms könnt ihr auch Makeupschwämmchen nehmen, damit wird das Ergebnis etwas feiner.

3. Schritt (optional):
Wiederholt das Tupfen mit dem Grundlack von der anderen Seite her – dadurch wird der Übergang viel feiner, aber dazu sollte der Grundlack auch relativ deckend sein. Bei mir war das nicht der Fall, daher habe ich diesen Schritt ausgelassen. Normalerweise hätte ich mit dem helleren Braunrot nochmal von unten her an die dunkelrote Spitze rangetupft, damit der Gradient weicher wird. Man kann dieses Spielchen beliebig oft wiederholen, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Tipp: Sollte durch das Tupfen ein Stück von dem Lack wieder mit abgehen, nehmt einfach ein bisschen mehr Farbe auf den Schwamm auf und tupft nochmal drüber. Bei mir klappt das immer sehr gut.

4. Schritt:
Säubern der Fingerkuppen. Dazu nehmt ihr am besten ein stinknormales Wattestäbchen, taucht das in Nagellackentferner und nehmt den Lack von den Fingern.

sponging tutorial 5

5. Schritt:
Überlack! Beim Sponging ist der Überlack alles andere als optional, sondern im Gegenteil unverzichtbar. Sonst sehen die Finger nämlich so aus: Uneben und rauh.

sponging tutorial

Mit einem guten Überlack (ich nehme den BTGN von Essence) werden diese Unebenheiten ausgeglichen und die Nägel wirken superglatt und glänzend:

sponging tutorial 9

Auf dem untersten Foto seht ihr übrigens auf Zeigefinger und Mittelfinger (also auf den beiden linken Nägeln) den Versuch, mit dem helleren Rot von der anderen Seite ranzutupfen. Da der Lack wie gesagt nicht deckend genug war, damit das was gebracht hätte, hab ich es dann sein lassen. Aber man erkennt doch, dass der Übergang weicher wird, wenn man diesen Schritt durchführt.

Nachdem ich also schon einen hübschen Farbverlauf auf den Fingern hatte, hab ich mir gedacht, ich trage noch einen Glitzerlack auf und gucke mal, wie es aussieht:

tutorial-NOTD 3

Und schwupps, schon war mein Mini-Nageldesign fertig. Ich finde, der sehr dezente Glitzer von KIKO (Nummer 231, leider leider ausgelistet) passt perfekt zu den Grundtönen und ich habe das Design so wirklich lange getragen. Also, für meine Verhältnisse

Das wars, so einfach geht Sponging! War das Tutorial verständlich, hat es euch was gebracht? Wie gefällt es euch besser, mit oder ohne Glitzer? Ich finde beides spannend, aber meistens fällt die Entscheidung letzten Endes doch pro Glitzer – Asche auf mein Haupt, ich steh halt drauf. 

Freitag, 17. August 2012

Seifensieden–Teil 3: Das Ergebnis!

Nachdem ich die letzten zwei Tage völlig im Unistress feststeckte, komme ich heute endlich dazu, die fertigen Seifen zu zeigen. Nachdem wir in Teil 1 die Grundlagen und das Rezept vorbereitet haben und uns in Teil 2 an den nicht ganz ungefährlichen Prozess des Siedens gemacht haben, stehen wir jetzt also vor den Früchten unserer Arbeit.
Die Seifenmasse in den Formen sollte etwa 24 Stunden lang stehengelassen werden, in denen sie gelt, abkühlt, und vor sich hin verseift. Danach muss man sie aus den Förmchen befördern – was bei einer noch relativ (!) weichen Seife kein besonders leichtes Unterfangen ist. Damit nicht Teile abbrechen, stellen wir die Formen immer für einige Zeit (~2 Stunden) in den Eisschrank. Dann friert die Seife zu einem festen Block und man kann ihn später relativ leicht auslösen. Übrigens benutzen wir dazu meist noch Handschuhe, weil die Seife zwar nicht mehr ätzend, aber dennoch immer noch scharf ist. Aber jetzt ist es nicht mehr schlimm, wenn man mit der bloßen Haut rankommt.
So sieht unser Seifenblock jetzt aus: Ist er nicht ein Prachtstück?!
Seifenherstellung 14
Da man die Seife so (im Gegensatz zu den kleinen Muffin-Seifenstücken) noch nicht verwenden kann, muss sie noch geschnitten werden. Dazu kann man nehmen, was immer man mag – manche nehmen so ein Schneidding mit Wellenschliff, andere schneiden mit Draht, wir nehmen einfach ein ordinäres 1-Euro-Billigmesser (lang genug um ganz durch zu kommen, sieht sonst kacke aus).
Seifenherstellung 15
Hier der Anblick von innen – wir haben eine wunderschöne Musterung, nicht zu gleichmäßig, aber trotzdem als "Regenbogen" zu erkennen.
Seifenherstellung 16
Da wir den Seifenleim nicht 100% gleichförmig eingefüllt haben (klar, wenn der Leim mal etwas dicker ist, wird es immer uneben), unterscheidet sich die Musterung also von Stück zu Stück. Wenn man keine großen, relativ dünnen Scheiben haben will (wie oben auf den Fotos), kann man auch eine dickere Scheibe abschneiden und die dann nochmal in der Mitte teilen, so wie hier:
Seifenherstellung 17
Dann hat man zwei handlichere Stücke. Das ist reine Geschmackssache, manche mögen es lieber groß und dünn, andere dick und klein. Wir schneiden unsere Seifen mittlerweile in verschiedene Formen, damit für jeden was dabei ist. Achja, unsere Muffin-Herzen gibt es ja auch noch: An denen muss man nicht mehr viel machen, die muss man einfach nur aus den Formen lösen. Voila:
Seifenherstellung 12
Seifenherstellung 13
Bei den Herzen hatten wir nicht mehr genug von allen Farben, daher sind es unterschiedliche Regenbogen geworden.
Aber auch sie haben das Streifenmuster und ich weiß aus Erfahrung, dass das beim "Verwaschen" der Seife supergut aussieht, wenn dann die Muster aus dem Inneren rauskommen.
Muffinform-Seifen haben unserer Erfahrung nach die angenehmste Form zum Waschen, vor allem die Herzen.
Die liegen wahnsinnig angenehm in der Hand und haben genau die richtige Größe (wenn man die Form nicht bis zum Rand füllt).

Zum Abschluss zeige ich euch nochmal ein Gruppenbild:










Seifenherstellung 18
Wie man sieht (oder auch nicht, am unteren Rand fehlt eine Seife auf dem Foto), sind es 16 Stück Seife geworden. Das Gewicht dürfte dabei ziemlich variieren, aber sie sind allesamt ausreichend groß, um sich geraume Zeit damit zu waschen.
Oft machen wir eine kleinere Menge pro Sorte, bzw. machen aus 1 - 1,5 kg Seifenleim dann 2 – 3 Sorten gleichzeitig. Diesmal wollten wir aber sehr viele Farben anmischen und hatten noch genug Duftöl für die Menge, also haben wir eine große Portion Seife gemacht. Außerdem musste einer ja immer mit dem Foto rumhantieren, da wollten wir uns nicht noch mehr Stress mit mehreren Sorten antun ;-)
So wie auf dem Gruppenfoto wandern die Seifen jetzt in die Abstellkammer ins Regal und trocknen dort mindestens 4, eher aber 6 - 8 Wochen. Die Sache ist nämlich die: Bei Kaltverseifung (was wir machen) müssen die Seifen danach noch 4 – 6 Wochen reifen. Je länger eine Seife nachreift, desto milder und pflegender wird sie. Das hat uns bei der allerersten Seife (die noch dazu nichtmal was geworden ist) echt richtig Geduld gekostet. Aber es lohnt sich: Die Seifen, die wir vor einem Jahr oder noch früher gemacht haben, und von denen wir noch einzelne Exemplare haben, sind mittlerweile wahnsinnig soft und fühlen sich superweich auf der Haut an.

Wie hat euch der Ausflug in die Welt der Seifensiederei gefallen? Ich finds toll, dass es Interesse daran gibt und freue mich, wenn euch der Blick hinter die Kulissen gefallen hat. Die nächsten Postings werden sich erstmal wieder um Nagellack drehen, aber auf meinem Blog werden immer auch Seifenbilder vertreten sein, soviel ist sicher! Und damit wünsche ich euch ein wunderschönes, sonniges Wochenende!

Dienstag, 14. August 2012

Seifensieden–Teil 2: Herstellung

Nachdem ich euch in Seifensieden - Teil 1 schonmal die ganze trockene Theorie nähergebracht habe, kommen wir jetzt zur Action: Dem Herstellungsprozess! Wie ihr auf den Fotos sehen werdet, haben wir unsere Küche komplett mit Zeitung ausgelegt, damit kein NaOH-Körnchen oder Seifenleim-Klecks auf die Arbeitsfläche kommt, auf der wir später wieder Lebensmittel zubereiten wollen. Umsichtiges und vorsichtiges Arbeiten sind enorm wichtig!

Ausgangspunkt: Unser Rezept (siehe Teil 1). Jetzt packen wir also die abgewogenen festen Fette in unserem Topf und schmelzen sie auf niedriger Temperatur. Das sieht dann so aus:

Seifenherstellung 2

Nachdem die Fette geschmolzen sind, hat man eine klare Ölmischung, in die man dann die flüssigen Öle zugibt (die muss man ja nicht schmelzen). Jetzt sind alle Öle und Fette im Topf. Der nächste Schritt ist dann: Das Anrühren der Lauge.

Seifenherstellung 3

Dazu nimmt man das hitzebeständige Gefäß (Glaskanne), das grammgenau!! abgewogene NaOH und das destillierte Wasser (Schutzbrille nicht vergessen!) und geht am besten auf den Balkon oder so. Damit die Dämpfe abziehen können. Das destillierte Wasser sollte möglichst kalt sein, also aus dem Kühlschrank.

Das Wasser gibt man in die Kanne, das NaOH in ein altes Glas (wir nehmen dafür Konservengläser oder so) und dann schüttet man das Pulver vorsichtig und langsam (!!) unter ständigem Rühren ins Wasser. Dabei entwickelt sich Hitze (daher hitzebeständiges Gefäß und möglichst kaltes Wasser) und besagte Dämpfe, die man besser nicht einatmet. Sollte die Lauge zu heiß werden, kurz aufhören mit Schütten und abkühlen lassen. Dann heißt es so lange rühren, bis alle Körnchen aufgelöst sind.

Ist die Lauge schließlich fertig, kommt das Vermischen der beiden Flüssigkeiten. Man braucht hierzu das kleine Plastiksieb und den Stabmixer. Jetzt schütten wir die Lauge in den Topf zu den Ölen, und zwar am besten durch das Teesieb. Das ist deshalb wichtig, weil dann eventuell nicht aufgelöste Körnchen des NaOHs darin abgefangen werden und nicht in die fertige Seife gelangen.

Seifenherstellung 5

Während des Schüttens sollte man schon leicht mit dem Kochlöffel rühren, seht ihr oben im Bild. Danach kommt dann der Stabmixer ins Spiel: Vorher sollte man aber alles, was mit Lauge in Berührung war, ins Waschbecken abstellen und mit klarem Wasser füllen. Das mindert die Gefahr von Verätzungen durch blöde Unfälle. Die Fett-Laugen-Mischung wird jetzt mit dem Stabmixer "püriert" – dadurch vermischen und verbinden sich die beiden Substanzen und der Verseifungsprozess kann beginnen. Man rührt ca. eine Minute mit dem Stabmixer, danach sollte die Mischung puddingartige Konsistenz haben und "zeichnen":

Seifenherstellung 6

Dazu habe ich euch ein kleines Video gedreht und hoffe, dass ich es jetzt auch eingebunden bekomme:

Anrühren der Seife

Man kann hier sehr schön sehen, wie sich die Mischung verändert. Erst ist sie klar und sehr flüssig, später gelblich und ziemlich angedickt. So sollte Seifenleim aussehen. Achtung: Auch Seifenleim ist noch ätzend (nur nicht mehr ganz so krass wie reine Lauge)!!

So, das Schlimmste ist geschafft, jetzt heißt es kreativ werden: Die Seife braucht Farben, Duft und eine Form! In diesem Fall haben wir uns für eine Regenbogen-Seife entschieden, die nach Frucht riechen sollte. Das Duftöl kommt erst später ins Spiel, zunächst brauchen wir die verschiedenen Farben.

Seifenherstellung 4

Wir benutzen Kosmetikpigmente (siehe: Seifenshops). Das sind feine Pulverfarben, die man in der Menge einer Messerspitze mit destilliertem Wasser oder Öl anmischt (je nachdem, worin sie löslich sind, das steht dabei) und dann zu dem abgefüllten Seifenleim gibt. Man kann auch mit anderen Methoden färben, zum Beispiel mit Tonerde, Kohle oder so, auch Titandioxid kann man in Wasser anrühren und die Seifen damit aufhellen. Da ist vieles möglich, das muss jeder für sich rausfinden.

So, wir haben hier jetzt jedenfalls die Pigmente in Wasser bzw. Öl angemischt (in ganz normalen Glasschälchen, die kommen nicht mit dem Seifenleim in Berührung, sondern einfach in die Spülmaschine danach) und dann den Seifenleim gleichmäßig in leere Eisschalen abgeteilt, damit wir gleich große Mengen jeder Farbe kriegen. Dann kippt man nur noch die Farben in die einzelnen Eisschälchen und verrührt das Ganze (das schwarze da unten ist die lila Farbe – später wird die auch wieder lila, aber wir erschrecken jedes mal vor der schwarzgrauen Mischung ;-)):

Seifenherstellung 7

So, wir sind fast am Ziel! Jetzt gibt man noch das Duftöl in die Schalen (wir haben in jede Schale einen Schuss gegeben, die Menge kann ich gar nicht genau sagen, ich schätze, insgesamt so ca. 20 ml). Nachdem man alles gleichmäßig verrührt hat, geht es ans Einfüllen.

Wir haben eine Silikon-Herz-Muffinform genommen und eine Eisschale. Zuerst haben wir den gelben Seifenleim eingefüllt, dann den orangefarbenen, dann Pink, Lila, Blau und am Ende Grün. Hier seht ihr Zwischenschritte:

Seifenherstellung 8Seifenherstellung 9

Den Seifenleim haben wir immer wieder mit Plastiklöffeln geradegestrichen, damit die Schichten einigermaßen gleichmäßig werden. Am Ende packt man die fertig eingefüllten Behälter in ein Handtuch ein und stellt sie an einen einigermaßen warmen Ort, damit die Seife in die sogenannte Gelphase kommt. Die Gelphase ist optional, aber wir machen unsere Seifen immer mit.

In der Gelphase entwickelt sich eine große Hitze (und warm einpacken beschleunigt bzw. begünstigt den Prozess). Diese Hitze zeigt an, dass der Verseifungsprozess so richtig in Gang kommt und dabei verändert sich auch die Farbe meistens nochmal. Seifen, die in der Gelphase waren, sind hinterher schneller fertig verseift und man kann sie früher benutzen. Außerdem ist es richtig kacke, wenn eine Seife halb in der Gelphase war und nur innen vergelt ist und außen nicht – darum versuchen wir immer, Seifen zum Gelen zu bekommen. Hier ein vorher-nachher Bild:

Seifenherstellung 10

Oben vor der Gelphase, unten währenddessen. Man sieht das tiefdunkle Grün, daran erkennt man, dass die Seife grade gelt. Packt man jetzt oben auf die Frischhaltefolie, ist die Masse total weich und warm.

Seifenherstellung 11

So, und auf diesem Bild seht ihr die Seife nach 24 Stunden, kurz bevor wir sie aus den Formen nehmen. Jetzt ist der Verseifungsprozess erstmal prinzipiell abgeschlossen, und die Seife ist auch nicht mehr ätzend. Trotzdem ist sie noch scharf, und kann noch lange nicht benutzt werden. Aber gefährlich ist jetzt nichts mehr.

Wie die fertige Seife aussieht, zeige ich euch im nächsten Teil – ich hoffe, ihr seid gespannt! Soviel kann ich euch verraten: Sie ist toll geworden!

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