Hallo ihr Lieben, heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch mal wieder ein paar Einblicke in meine Bastelwelt zu geben. Kürzlich hatte ich mich mit Rea unterhalten und wir sind auf das Thema Embossing Paste (auch Texture Paste genannt) gekommen – und da ist mir eingefallen, wie cool ich das Zeug finde und wie vielseitig und einfach es anwendbar ist. Also dachte ich, das kennt hier bestimmt niemand, dann stell ich es euch doch einfach mal vor!
Also: Was ist Embossing Paste? Kurz gesagt: Eine Paste/Creme, die man mit einem Spachtel über eine Schablone aufträgt und somit tolle Muster aufs Papier zaubern kann. Diese Paste gibt es in verschiedenen Farben, ich besitze allerdings nur die transparente, da man sie mit Stempeltinte und Co einfärben kann. Nach dem Trocknen bekommt die (transparente) Paste einen wunderbaren Glanz, wie ihr auf dem unteren Beispielbild seht. Da hab ich die transparente Paste mit drei rosa Farbtönen eingefärbt und abschnittsweise über eine Spitzenschablone von Tim Holtz aufgetragen, um einen schönen Farbverlauf zu erreichen.
Und jetzt zeige ich euch mal Schritt für Schritt, wie das Ganze funktioniert:
Hier habe ich ein Blatt aus einem Aquarellblock samt Plastikschablone auf einem Tischuntersetzer aus Plastik fixiert (Scotch Blue Tape). Dann brauche ich einen Spachtel, die Paste und verschiedene Stempelfarben zum Einfärben. Dazu eignen sich alle wasserbasierten Farben, besonders gut geht es mit Distress Inks, aber auch Farben von z.B. Stampin’ Up funktionieren bestens.
Die Farben tupfe ich auf den Plastikuntersetzer…
… gebe danach die Paste dazu…
… und vermatsche das Ganze richtig schön. Danach streiche ich die Paste auf die Schablone – entweder kreuz und quer (wie ich es hier gemacht habe) oder als Farbverlauf wie auf dem Beispielfoto oben, oder auch nur teilweise (wie ich es euch weiter unten noch zeige).
Et voila: Kreuz und quer aufgespachtelte Paste. Danach zieht ihr die Schablone sofort ab (erst das Klebeband, dann die Schablone) und wascht sie unter fließendem Wasser kurz ab, ebenso wie den Spachtel, damit nichts antrocknet.
So sieht das nach dem Abziehen der Schablone aus, wenn sie noch feucht ist. Im getrockneten Zustand sehen die beiden Stücke so aus:
Ihr seht schon, wie schön die Struktur glänzt, es fühlt sich auch echt toll an. Aber ihr seht jetzt auch, dass die ganz hellen Flecken in der Mitte, nicht besonders gut geworden sind – das sind eher Matschflecken. Und zwar liegt das daran, dass ich sehr billiges Aquarellpapier genommen habe, das sich stark gewellt hat, da die Paste ja sehr feucht ist. Ich habe die hellste Farbe am Ende aufgetragen, so dass das Papier schon Zeit hatte, sich sehr zu wellen, und so lag die Schablone nicht mehr richtig auf, was dazu geführt hat, dass das Muster auch nicht mehr vernünftig übertragen wurde. Zum Glück war das die hellste Farbe und ich konnte es für meine Karten gut kaschieren, aber merke: In Zukunft lieber dickeres Aquarellpapier nehmen!
Das hier ist übrigens dann am Ende dabei rausgekommen. Zwei süße Frosch-Geburtstagskarten, bei der rein zuuuufällig die Frösche die hellen Flecken verdecken. Hab ich aber ein Glück! :D
Nochmal Paste von nah…
… und nochmal der coole Glanzeffekt. Schick, oder?!
Mit der Paste kann man allerdings auch sehr viel subtilere Effekte erzielen: Wenn man sie mit Perlmuttspray mischt.
Selber Aufbau wie oben, nur statt der farbigen Stempelkissen habe ich hier mit Perfect Pearl Mists gearbeitet, einem Spray auf Wasserbasis, das Perlmuttschimmer auf Karton oder Papier zaubert. Ich habe ein kleines bisschen Paste auf die Unterlage getupft, viel (!) von dem Spray draufgesprüht und kräftig vermischt. Es wurde recht flüssig dadurch, aber ich wollte es halt mal probieren…
Bisher recht unscheinbares Ergebnis soweit. Außerdem seht ihr vielleicht, dass ich die Schablone nicht komplett genutzt, sondern nur einen Teil des Musters eingestrichen habe.
Nach dem Abziehen der Schablone sieht das Ganze zwar ganz gut aus, macht aber immer noch nicht viel her.
Wenn das Ganze an den Rändern aber leicht zu trocknen anfängt, kann man sehen, dass der goldene Perlmuttschimmer durchaus vorhanden ist (… und, dass ich hier besseres Papier verwendet habe, das sich nicht wellt!)
Und so sieht das dann aus, wenn die Paste komplett getrocknet ist: Wunderschön! Und daruch, dass ich nicht die komplette Breite der Schablone genutzt habe, sondern nur gezielt die Schwünge des Musters nachgefahren habe, ist das Ergebnis wirklich zauberhaft geworden. Die paar Kleckser an der Seite fallen so gut wie nicht auf.
Leider konnte ich den Schimmer nicht so gut mit der Kamera einfangen, es lag vielleicht auch am schon schwindenden Tageslicht, aber es sieht wirklich unheimlich edel aus – durch die Paste hat man ja eine erhabene Struktur, die in diesem Fall ganz dezent golden schimmert.
Frontal sieht es übrigens so aus – seeeehr subtil, aber trotzdem ganz hübsch. Der Schimmer ist hier jedenfalls nicht zu sehen, aber so ein transparentes Muster hat ja auch was, oder? :D
Und zum Abschluss zeige ich euch nochmal die anderen Karten, die ich mit der Paste gemacht habe:
Die hier kennt ihr schon von oben – der Lace-Gradient zur Hochzeit.
Und auch bei dieser hier habe ich mich ans romantische Thema gehalten und einfach eine Rosenschablone in zwei verschiedenen Rottönen eingefärbt. Simpel, aber eindrucksvoll, finde ich.
Auch bei Explosion Boxen hab ich schon Seiten so designed (aus einem Stück bekommt man relativ genau 2 Seiten raus, rentiert sich also auch aufwandsmäßig) – ich finde die Paste einfach genial und super vielseitig einsetzbar.
Jetzt bin ich gespannt: Wie findet ihr die Technik? Kanntet ihr Embossing Paste schon oder ist das was ganz Neues für euch?