Das Wetter fühlt sich danach an, in den Geschäften sind schon seit September Lebkuchen zu kaufen und die ersten Weihnachts-Editionen kommen in die Läden – es wird langsam Zeit, an Advent und gar fast schon die Vorweihnachtszeit zu denken! Abgesehen davon, dass ich überhaupt nichts davon halte, dass nach den Ostereiern quasi ohne Pause die Weihnachtsmänner in die Supermärkte einziehen und ich diesen haltlosen Kommerz auch bis in den späten November bzw. frühen Dezember boykottiere, ticken die Uhren für mich trotzdem etwas anders: Wenn man handgefertigte Sachen auf saisonalen Märkten (hier: Weihnachtsmärkten, aber alternativ auch Frühlings-/Ostermärkten oder Hochzeitsmessen) anbieten möchte, muss man mit der Produktion schon ein halbes Jahr vorher anfangen. Und da ich Anfang November schon auf einem winzigen, verfrühten Weihnachtsmarkt meine Sachen ausstellen werde, sitze ich schon seit der großen Hitzewelle im August hier an meinem Schreibtisch und mache Weihnachtssachen. Klingt lustig, so fühlt es sich auch an – aber mittlerweile passt ja zum Glück (?) auch das Wetter endlich und ich bin mittlerweile auch in bester Herbst-, ja fast schon Winterstimmung.
Heute möchte ich euch etwas vorstellen, das ich erst im Rahmen meiner Bastelei in meiner Facebook-Bastelgruppe kennengelernt habe, in das ich mich aber umgehend und heftigst verliebt habe: Adventskalender to go! Das sind schlicht und ergreifend kleine Blister mit 24 Schokolinsen, die hinten ein hübsches Motiv und kreuz und quer die Zahlen von 1-24 aufgedruckt haben, so dass man jeden Tag eine Schokolinse suchen und naschen kann. An sich ist das erstmal noch nichts überragend Tolles, aber! Man kann diese kleinen Blister natürlich zauberhaft verpacken:
Dass ich mir natürlich bei der Sammelbestellung im August gleich ein paar Dutzend bestellt habe, muss ich wohl nicht extra sagen?! Ich habe mich verpackungstechnisch für einen sogenannten “Lift” entschieden, bei dem man die Kalender seitlich herausziehen kann – ohne Klappen oder ähnliches, die man mit Magneten verschließen müsste. Finde ich am elegantesten und auch am praktischsten. Die Vorlage für meine Verpackungen habe ich von Betty – sie zeigt in ihrem Video auch sehr schön, wie die funktionieren. Schaut mal rein!
Adventskalender Nummer 1:
Adventskalender Nummer 1 ist ganz klassisch in Braun-Gold-Creme gehalten und hat als Hauptmotiv zwei stilisierte Tannenbäume mit kleinen glitzernden Sternchen. An dem kleinen Schleifchen rechts kann man den Blister mit den Schokolinsen herausziehen:
Und damit ihr den Adventskalender auch mal von hinten gesehen habt, hier seht ihr die bedruckte Rückseite:
Ich habe mich für zwei Motive entschieden, das erste ist auch in Braun-Rot gehalten und zeigt eine Holzwand, vor der roter Christbaumschmuck im Schnee liegt. Die 24 Türchen zeigen jeweils eine Schokolinse an, die man wie aus einer Tablettenpackung herausdrücken und vernaschen kann.
Adventskalender Nummer 2:
Für den zweiten Entwurf habe ich mich für eine moderne Farbkombination in Lila/Flieder mit Silber entschieden. Zwar entspricht das nicht den klassischen Weihnachtsfarben, aber ich hatte sofort diese Farben im Kopf und wollte unbedingt etwas damit entwerfen. Den Hintergrund zieren verschiedene, in ganz hellem Flieder gestempelte Schneeflocken, darauf ein Stückchen Spitzenborte, eine große silberglitzernde Schneeflocke und Pailetten. Auch hier kann man den Kalender wieder seitlich herausziehen:
Und auch hier zeige ich euch den Kalender mal von hinten, denn für diese Verpackung habe ich das zweite Motiv gewählt: Rentiere <3
Wie ihr seht, passen die wunderschönen Rentiere (oder sind es Hirsche?!) farblich perfekt zu meiner Verpackung, und unter anderem deshalb wollte ich uuunbedingt was mit Lila machen. Harmoniert einfach perfekt, wie ich finde. Diese Farb- und Motivkombination ist unter meinen absoluten Lieblingen dieses Jahr!
Adventskalender Nummer 3:
Der dritte Kalender ist in einem tiefen Beerenton mit Goldakzenten gehalten. Es sieht hier sehr rot aus, aber in Wirklichkeit ist ein deutlicher Pinkstich in der Farbe enthalten. Dazu ein weihnachtlich bestempelter Hintergrund, ein goldenes Advents-Schild und ein bisschen Pailettenband, fertig! Ich muss zugeben, dieser Entwurf hätte es fast nicht in die Massenproduktion geschafft, irgendwie gefiel er mir erst gar nicht so gut. Dafür gefiel er den “Versuchspersonen”, die ich gefragt habe, umso besser, und so durfte er doch mit.
Der Kalender ist mit goldenem Band festgemacht und wird durch eine beerenfarbige Schleife festgehalten. Die Inspiration für diesen Entwurf bekam ich übrigens hier – zumindest die Farben habe ich mir abgeschaut, auch wenn meiner am Ende doch ganz anders geworden ist.
Für die nächsten drei Adventskalender habe ich gleich auch passende Weihnachtskarten gemacht, weil mir die Motive sooo gut gefallen haben – und ich dachte, wenn jemand so einen Kalender verschenkt, möchte er vielleicht eine passende Karte dazu verschicken?!
Adventskalender-Set Nummer 4:
Für dieses Set habe ich die Farbe Mint gewählt – auch modern und eher nicht typisch weihnachtlich, aber ich finde dieses Eisige, Kühle einfach wundervoll und mit den Schneeflocken und Pailetten auch wirklich zauberhaft und sehr passend für Weihnachten.
Ich hatte die Idee für dieses Set auch aus dem Internet – aber ich finde die Seite leider ums Verrecken nicht wieder.
Für den Hintergrund habe ich Aquarellpapier verwendet und mit einem mintfarbenen Stempelkissen, einer dicken Klarsichtfolie und viel Wasser unregelmäßige Muster auf das Papier gezaubert, auf die ich danach weiße Schneeflocken embosst habe. Darauf kamen dann die beiden ausgestanzten Kreise, ein bisschen Silberfaden und Pailetten.
Die Holzschneeflocken mit Strasssteinchen in der Mitte setzen den perfekten Akzent und ich finde die Pailetten besonders schön für diese Farbzusammenstellung. Ich glaube, das ist mein absolutes Lieblingsmotiv aus allen sechsen <3
Auch das Band für den Adventskalender-Lift ist in Mint gehalten und wird von einer silbernen Schleife festgehalten. In dieser Verpackung steckt übrigens auch wieder das Motiv mit den Rentieren – farblich zwar nicht ganz passend, aber dafür beide Motive eher modern.
Adventskalender-Set Nummer 5:
Auch dieses Set ist wieder in Blautönen gehalten, diesmal etwas dunkler in Petrol/Türkis, mit modernen, stilisieren Tannenbäumen als Motiv. Auch eins meiner liebsten Motive, allerdings auch sehr aufwendig in der Herstellung – was man auf den ersten Blick gar nicht so sieht.
Für den Hintergrund habe ich extradickes Aquarellpapier verwendet und mit Bleistift drei ausgestanzte Tannenbäume nachgezeichnet. Danach habe ich die Innenflächen der Bäume mit klarem Wasser gefüllt (einfach bis zum Rand mit einem Pinsel aufgetragen) und danach dreierlei verschiedene Grün- und Petroltöne mit dem Pinsel aufgenommen und hineintropfen lassen. Wenn man danach nicht allzusehr in den Farben rührt, erhält man zauberhafte Aquarelleffekte.
Man erkennt ganz schön, wie in den Bäumen die Farben ineinander übergehen – gelblicheres Grün, Petrol und Türkis – teilweise zu dunklerem Tannengrün vermischt. Wenn das alles dann getrocknet ist, kann man die Schneeflocken und Girlanden aufstempeln und die Strasssteinchen aufkleben, fertig.
Die Strasssteinchen sind übrigens besonders schön: Sie sind in der Grundfarbe schwarz, changieren aber in verschiedenen Gelb-, Blau- und Grüntönen und funkeln im Halbdunkel wie verrückt <3
Adventskalender-Set Nummer 6:
Das letzte Set für dieses Jahr ist das Lieblingsset meiner Mutter. Auch bei diesem Set war es so, dass ich mir sehr unsicher war, ob ich das überhaupt anbieten soll, weil ich – ich weiß nicht, mir liegen die eher modernen, stilisierten, nicht so bildlichen Motive eher, aber meine Mutter hat mich überzeugt, dass ich nicht nur viele solche Kalender machen, sondern auch eine passende Karte anbieten muss. Also dann :D
Das Motiv ist eine verschneite Winternacht mit Vollmond, vor dem Santa Claus mit seinem Rentierschlitten durch die Lüfte fliegt. Deutlich zu sehen ist die rote Nase von Rudolph, weshalb ich auch kleine rote Sternchen (Nail Art Zubehör) und ein rotes Banner als Akzente gesetzt habe.
Im Himmel habe ich viele kleine Sternchen mit transparenter Embossingtinte gestempelt und mit transparentem Glitzer embosst – sie sind also wirklich nur als subtiler Glitzer zu sehen, was dem Ganzen einen magischen Touch verleiht.
Auch das Band ist rot, ich finde, das passt irgendwie ganz gut, auch wenn die restliche Karte ansonsten ganz in dunklem Blau gehalten ist. Oder vielleicht passt es ja nicht trotzdem, sondern gerade deshalb?
Hier seht ihr meine 2016er Kollektion nochmal als Gruppenfoto. Wie findet ihr die Idee eines solchen Mini-Adventskalenders? Hattet ihr solche Kalender schonmal gesehen oder ist das jetzt ganz neu für euch? Habt ihr einen Favoriten unter meinen Adventskalendern?
Ich bin mal gespannt, wie die Kalender so bei den Leuten ankommen. Sowohl auf meinem Markt als auch bei den Leuten, denen ich einen schenken möchte/werde – ich hoffe, die Freude ist genauso groß wie sie es beim Herstellen der Verpackungen bei mir war. Man verschenkt ja in dem Sinne nicht den Inhalt – da ist ne Packung Smarties sicher günstiger –, sondern den Gedanken, die Verpackung und vor allem die Liebe, die da drinsteckt. Bisher waren alle, die die Kalender live sehen durften, extrem begeistert und wollten auch alle welche haben zum Verschenken. Und ich war ja auch sofort verliebt in die kleinen Dinger… Advent kann jedenfalls kommen, ich bin gerüstet! :D