Mit dem heutigen Post möchte ich eine kleine Reihe starten, und zwar zu einem Thema, das vielleicht nicht so ganz in die Reihe passt, mir aber sehr am Herzen liegt – aus persönlichen Gründen. Ich habe mich vor ca. zwei Monaten einer Augen-Laser-OP unterzogen, einer LASIK, um meine Brille loszuwerden. Und da ich in meinem Umfeld mitbekommen habe, dass das Interesse an Erfahrungsberichten immens ist, möchte ich euch auch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Das Ganze wird sich auf mehrere Teile erstrecken, da der Erfahrungsbericht zieemlich lang geworden ist. Hier und da werde ich etwas kürzen/anonymisieren, aber im Grunde bekommt ihr hier meine ungefilterten Gedanken zu lesen und – ACHTUNG, Premiere! – ein oder zwei Fotos von mir zu sehen…
Zum Vergleich für euch hier noch meine Werte vor der OP: Links –6.0 sph, +1.0 cyl und 80° A // Rechts –6.75 sph, +1.25 cyl und 105° A – ich hatte also –6 bzw- -6,75 Dioptrien, was eine ganze Menge ist. Ohne Brille war ich quasi blind, weder konnte ich selbige wiederfinden, wenn ich sie verlegt hatte, noch mich in neuer Umgebung zurecht finden. Geschweige denn, dass ich das Gesicht meines Mannes erkannt hätte, wenn wir uns unterhalten haben. Mein Lieblingszitat, das einmal in einer hitzigen Diskussion fiel, als ich meine Brille nicht auf hatte: “Ich glaube, du guckst grade böse, aber ich sehs eh nicht, also kannst dus auch lassen...”.
Wie kommt man nun dazu, eine medizinisch nicht notwendige AugenOP durchführen zu lassen? Vorneweg: Die Eitelkeit war es bei mir nicht. Ich hatte mich gut mit meiner Brille (randlos, unauffällig, schmal) arrangiert und fand mich auch hübsch damit.
Hier sieht man die Brille und auch, wie dick sie war (trotz extradünner, extrem teurer Gläser):
I. Die Entscheidungsfindung…
Ich erinnere mich, wie wir an Pfingsten vor über einem Jahr ehemalige Freunde von uns zu Besuch hatten. Sie hatte ihre LASIK schon länger machen lassen, war damals schon euphorisch gewesen, und erzählte uns diesmal von ihrem besten Freund, der sich jetzt auch habe lasern lassen. Und er sei ja so begeistert. Beste Entscheidung ever. Okay. Danach lief der Besuch etwas aus dem Ruder und neben einer zerbrochenen Tonkatze lag danach auch die Freundschaft in Scherben.
Ich erinnere mich aber auch, wie ich damals, nach der Laser OP meiner Bekannten, einer Freundin davon und von meinen Gefühlen erzählte: Neid. Allerdings relativierte ich dieses Gefühl sofort wieder, indem ich direkt damit fortfuhr, dass ich sagte, ich wisse gar nicht, was der Neid solle. Das Geld wäre vorhanden, ich könnte meine Augen auch jederzeit lasern lassen, außerdem – seien wir ehrlich – gäbe es an meinem Körper noch durchaus anderes Verbesserungspotenzial als eine unscheinbare Brille.
Damit war das Thema damals vom Tisch. Zunächst. Zwar ergaben sich zwischen meinem Mann und mir ab und zu Gespräche, in denen wir die Option diskutierten, ich fragte auch einmal bei einem Augenarztbesuch wegen einer Bindehautentzündung im Dezember unverbindlich nach, ob er, mein Augenarzt, Lasern für eine gute Idee hielte, so ganz prinzipiell. Ein kurzer Blick auf meine Werte: „Ja, bei Ihren Werten auf jeden Fall!“ (Sehe ich echt so schlecht??) Die Diskussion endete aber immer mit einem vagen „Ja, schaun wir mal, können wir schon irgendwann mal machen…“. Alles noch in weiter Ferne sozusagen.
Damit war das Thema damals vom Tisch. Zunächst. Zwar ergaben sich zwischen meinem Mann und mir ab und zu Gespräche, in denen wir die Option diskutierten, ich fragte auch einmal bei einem Augenarztbesuch wegen einer Bindehautentzündung im Dezember unverbindlich nach, ob er, mein Augenarzt, Lasern für eine gute Idee hielte, so ganz prinzipiell. Ein kurzer Blick auf meine Werte: „Ja, bei Ihren Werten auf jeden Fall!“ (Sehe ich echt so schlecht??) Die Diskussion endete aber immer mit einem vagen „Ja, schaun wir mal, können wir schon irgendwann mal machen…“. Alles noch in weiter Ferne sozusagen.
Erst als ich mich vor einigen Monaten dazu entschied, wieder mehr Sport zu machen (schwimmen an vorderster Front), kam das Thema wieder auf den Tisch. Denn, wer sportlich schwimmt und nicht gemütlich paddelt, weiß: Schwimmen mit Brille aufm Kopp geht einfach nicht. Punkt. War ich mit meinem Mann schwimmen, ließ sich dieses Problem sehr einfach lösen: „Schatz, ist hier frei? Kann ich schwimmen?“ – „Bissel nach rechts noch, dann passts.“ Oder ich schwamm ihm einfach hinterher. Nun lässt es sich aber realistischerweise einfach nicht einrichten, dass er viermal die Woche mit mir schwimmen geht, wie ich es für mich eingeplant hatte. Ich hätte mir für viel Geld eine Schwimmbrille mit Stärke besorgen können, wobei ich dann wieder aufgeschmissen gewesen wäre, hätte ich sie einmal zu Hause vergessen. Außerdem stand die Option Lasern ja schon lange im Raum, und so sagten wir uns: Machen wir eben einfach mal nen Termin. Kostet ja noch nix. Einfach mal fragen, ob die einfachere, ungefährlichere und schnellere Methode LASIK bei mir überhaupt in Frage käme – also haben wir einen ersten unverbindlichen Termin bei Care Vision in Nürnberg vereinbart.
II. Der erste Termin
Bei diesem Termin wurden hauptsächlich diverse Tests gemacht, Arzt bekam ich noch keinen zu sehen. Meine Brille wurde vermessen, meine Hornhautdicke, Augeninnendruck, Sehstärke (automatisch) und welches Auge mein starkes Auge ist. Danach wurde mir mitgeteilt, dass ich prinzipiell für eine LASIK in Frage käme, Hornhaut sei dick genug, was es insgesamt kosten würde (2025,- für beide Augen zusammen) und wer mein behandelnder Arzt sein würde. Bis zum nächsten Termin sollte ich eine Infomappe durchlesen, in der die LASIK Methode ausführlich beschrieben war, auch alle Risiken und Vorsichtsmaßnahmen, meine Anamnese abgefragt wurde und ich auf jeder Seite meine Unterschrift abgeben musste: Ja, ich habe die Seite gelesen und verstanden. Die bekam ich also mit nach Hause.
Danach ließen wir das Ganze erstmal sacken. Die Vorstellung, irgendwann sehen zu können, war schon immens. Aber die Kosten natürlich auch. Andererseits: in den letzten paar Jahren habe ich für meine diversen Brillen, Kontaktlinsen (die ich gar nicht mehr vertragen habe, liegen noch fast unberührt in meiner Schublade im Flur) und Sonnenbrille bestimmt ca. 1000,- ausgegeben – bei den allerbilligsten Gestellen und Sparangeboten. Da bei meiner Stärke die Brillengläser extra dünn geschliffen werden müssen, natürlich aus Kunststoff (empfindlich hoch 10!), läppert sich das halt schnell. Und das, obwohl mir eine Brille nach knapp 3 Jahren auf Kulanz noch umgetauscht wurde, als ich (aufgrund falschen Putzverhaltens, also eigenverschuldet) die Beschichtung zerstört hatte und nichts mehr sehen konnte. Eigentlich hätte ich dafür nochmal 300+ Euro blechen müssen. Zudem liegt an jeder Ecke eine Brille parat: Neben dem Bett, in der Dusche (zum Rasieren!), in meiner Handtasche die Sonnenbrille, und fragt nicht, bis ich die auf- oder abgesetzt habe! Ein riesen Akt.
Ein Argument für die OP war natürlich, dass ich eine LASIK-Kandidatin war. Die LASIK ist die schmerzlosere Methode, bei der die Hornhaut aufgeschnitten und aufgeklappt wird, so dass ein kleiner Deckel (der sogenannte „Flap“) wegsteht. Im darunter liegenden Bereich wird dann die Korrektur vorgenommen und anschließend der Deckel wieder draufgeklappt. Der Deckel saugt sich dann wieder an der Schnittstelle fest, so dass dieser eine natürliche Schutzfunktion bietet. Bereits innerhalb von 24h nach der OP kann man dann relativ normal sehen und ist nach wenigen Tagen wieder fit.
Die Entscheidung fiel gar nicht so wirklich bewusst, aber irgendwie war sie plötzlich gefallen: Wir haben für Anfang Juni einen zweiten Termin bei Care Vision vereinbart.
III. Der zweite Termin
Diesmal wurden nochmal die gleichen Tests durchgeführt wie beim ersten Termin, einfach sicherheitshalber, aber zusätzlich wurde meine Sehstärke von einem Optiker nochmals exakt ermittelt. Danach bekam ich Augentropfen, die meine Pupillen weiteten, und musste nochmal meine Sehstärke messen lassen. Danach folgte ein Gespräch mit meinem behandelnden Arzt. Dieser untersuchte meine Augen gründlich unter einem Mikroskop, ob es beispielsweise Probleme mit der Netzhaut geben könnte etc., aber auch dabei lief alles glatt. Im Anschluss bekam ich die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Irgendwie hatte ich aber keine echten Fragen, ich hatte zwischenzeitlich schon viel im Internet nachgelesen. Zwar habe ich meine Fragen trotzdem nochmal gestellt, sicherheitshalber, aber keine neuen Informationen erhalten.
Nach diesem Gespräch ging es nach Hause, vorerst war alles fertig, es fehlt nur noch der OP-Termin: Der 09.07.16 sollte es werden. Ich hatte beim zweiten Termin ein Rezept für drei Sorten Augentropfen erhalten (antibiotische, kortisonhaltige und künstliche Tränenflüssigkeit), diese sollte ich zum OP-Termin mitbringen. Außerdem eine Sonnenbrille ohne Stärke und eine Begleitperson.
IV. Der Tag vor der OP
Am Freitag Morgen, dem Tag vor der OP, erhielt ich eine sehr liebe Whatsapp-Nachricht von meiner Tante, die mir Glück wünschte für den nächsten Tag. Meine Antwort: „Danke, ich freu mich schon so! Kaum zu glauben, dass ich ab morgen keine Brille mehr brauche.“ – Doch nach dem Absenden wurde ich plötzlich stutzig. Stimmte das denn?? Würde ich danach keine Brille mehr brauchen? In der Informationsbroschüre hatte gestanden, dass ca. 90 oder 95% der Leute danach ohne Sehhilfe zurecht kommen. Und, dass Werte von -0.25 bis -0.5 Dioptrien zurückbleiben können. Und plötzlich bekam ich Angst: Was, wenn ich danach immer noch eine Brille brauchen würde?? Also PC an, Google aufgerufen und los gings. Ich mache es kurz: Alle Erfahrungsberichte waren sehr positiv, aber eine Patientin hatte nochmal nachlasern lassen müssen, weil sie mit dem ersten Ergebnis nicht zufrieden war. Dies sei aber kostenlos gewesen und viel weniger schlimm als das erste Mal. Da wurde ich hellhörig: Kostenlos nachlasern lassen? Ist das bei mir auch drin?? Telefon gegriffen, Care Vision angerufen. Erleichterung: Ja, innerhalb eines Jahres ist Nachlasern im Preis inbegriffen. Die endgültige, stabile Sehstärke entwickelt sich scheinbar eh erst innerhalb der folgenden Monate, und auch erst dann, nachdem die Sehstärke stabil ist, kann entschieden werden, ob Nachlasern sinnvoll und nötig ist. Okay. Puh. Danach wurde mir klar: Selbst mit einer verbleibenden Reststärke von -0.5 dp wäre meine Lebensqualität derartig viel besser, dass es mir, auf Deutsch gesagt, scheißegal sein könnte.
Obwohl ich nun also beruhigt war, wurde ich langsam nervös. Ich wusste ja, wie die OP abläuft. Hatte Erfahrungsberichte gelesen. Schmerzfrei, innerhalb weniger Minuten vorbei, neues Lebensgefühl – aber dennoch, die Vorstellung, dass ich (ohne WIRKLICHE Not) an meinen Augen herumschneiden lasse… schon verrückt irgendwie!
… to be continued
An dieser Stelle möchte ich den ersten Post zum Thema LASIK-Erfahrungsbericht vorerst beenden. Im nächsten Teil folgen dann die OP und die ersten Tage danach, und ich werde euch außerdem von der Zeit seither berichten und mit welchen bürokratischen Schwierigkeiten (Führerschein Sehhilfe austragen lassen etc.) ich zu kämpfen hatte.
Vorab möchte ich euch aber schonmal verraten, wie heute, nach zwei Monaten, das Ergebnis meiner Behandlung aussieht: Ich habe 100% Sehstärke mit beiden Augen, ich brauche keine Brille mehr und habe absolut keinerlei Einschränkungen im Alltag. Nachts nehme ich noch befeuchtende Augentropfen, weil ich da zwischendurch merke, dass meine Augen trocken werden, aber tagsüber kann ich darauf weitgehend verzichten. Wenn ich meine Augen schminke, werden sie schneller trocken als früher, aber das ist noch normal und wird sich noch bessern, wenn der Tränenfilm sich weiter stabilisiert hat.
Die augenärztliche Untersuchung nach vier Wochen bei einer unabhängigen Ärztin hat ergeben, dass von der OP fast nichts mehr zu sehen ist, alle meine Augenfunktionen (Dämmerungssehen, Kontrastsehen, Farbsehen, 3D-Sehen, Gesichtsfeld pi pa po) tip top in Ordnung sind und ich eigentlich jetzt besser sehe als viele “Normalsichtige” – kurzum: Die Ärztin war begeistert. Und ich bin es auch.
Die augenärztliche Untersuchung nach vier Wochen bei einer unabhängigen Ärztin hat ergeben, dass von der OP fast nichts mehr zu sehen ist, alle meine Augenfunktionen (Dämmerungssehen, Kontrastsehen, Farbsehen, 3D-Sehen, Gesichtsfeld pi pa po) tip top in Ordnung sind und ich eigentlich jetzt besser sehe als viele “Normalsichtige” – kurzum: Die Ärztin war begeistert. Und ich bin es auch.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht ist interessant für euch – die AugenOPs nehmen ja immer mehr zu in letzter Zeit und in meinem persönlichen Umfeld (Arbeit, Freunde, Familie) ist das Interesse riesig. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, stellt sie mir gerne jederzeit – in Kommentaren, per Mail oder WhatsApp (wer meine Nummer hat), ich beantworte euch gerne alles!
18 Kommentare:
Oh deinen Bericht finde ich sehr interessant. Ich habe zwar ein klein wenig weniger Dioptrien wie du sie vor der OP hattest aber ich kenne das Gefühl nur zu gut, ohne Brille bin ich echt aufgeschmissen. Ich vertrage zwar Kontaktlinsen aber ich habe da auch nicht immer Lust drauf und manchmal zu trockene Augen.
Ich habe mich auch schon mal ein wenig mit dem Thema Lasern auseinander gesetzt aber ich habe mich nicht wirklich getraut. Ich kenne zwar auch die ein oder andere, bei der alles super war nach der OP aber ich hab trotzdem Schiss :D
Ich bin schon sehr auf den nächsten Post gespannt und schön dich auch mal zu sehen :)
Liebe Grüße
Hallo! :-)
In meinem Umfeld gibt es nur Leute mit deuutlich weniger Dioptrien, die sich das gar nicht vorstellen können, wie wenig man sieht. Aber ich war wirklich aufgeschmissen ohne Brille, wie du schon sagst. D.h. im Urlaub hoffen, dass sie nicht kaputtgeht (oder immer ne zweite mitschleppen), sie nie verlegen, nachts keine Uhrzeit oder sonstwas lesen können... es ist schon anstrengend. Kontaktlinsen hatte ich in der Schule etliche Jahre, habe dann aber während des Studiums damit aufgehört und seither vertrage ich keine mehr. Ich bekomme dann tagelang rote Augen.
Lasern war für mich nie ein Thema, bis eben besagte ehemalige Freundin und danach deren bester Freund die OP haben machen lassen und vom Ergebnis total begeistert waren. Wenn man Menschen zum Anfassen hat, die davon berichten und die man auch mal was fragen kann, weil man ihnen vertraut und glaubt, dass sie auch die Wahrheit sagen, dann ist das doch nochmal was anderes, finde ich. Sonst hätte ich den Schritt sowieso nie gewagt.
Danke, ich war unschlüssig, ob ich Fotos reinmachen soll, aber 1) hätte es sonst GAR keine gegeben diesen Post und 2) passen sie gut ins Thema, also was solls :D
Liebe Grüße!
Hallo Cyw,
danke für den umfassenden Erfahrungsbericht! Ich habe in etwa so viel Dioptrien wie du vorher und da ist es sehr interessant sowas mal zu lesen, weil ich ab und zu überlege, das in ferner Zukunft eventuell auch mal machen zu lassen. Wenn ich nicht mehr studiere und es mir leisten kann. :D
Ich bin gespannt auf den zweiten Teil. Noch eine Frage: Ich glaube, ich würde meine Brille aber doch so ein bisschen vermissen, weil ich praktisch mein Leben lang immer eine Brille hatte. Hat ja auch Vorteile: Brille abnehmen, dann weiß das Gehirn "Okay, jetzt wird geschlafen", Brille aufsetzen = "Alles klar, es wird aufgestanden, ich bin wach". :D Ist das nicht erstmal total ungewohnt ohne Brille?
Liebe Grüße!
Hallo!!
Freut mich, dass auch für dich mein Artikel interessant ist. So ähnlich sind die Reaktionen in meinem Umfeld auch gewesen. Das Interesse ist riesig, weil viele überlegen, es auch irgendwann mal machen zu lassen - und jeder gerne "ehrliche" Erfahrungsberichte hören mag. So ging es mir ja auch.
Zu deiner Frage: Ja. Es ist sehr ungewohnt. Ich versuche immer noch, regelmäßig meine Brille auf der Nase zurecht zu schieben (meine ist gerne verrutscht und durch die Achsenverschiebung sah ich dann schlechter), ich ziehe meine Oberteile sehr komisch an (Kragen weiit aufspannen, damit es nicht an der Brille hängenbleibt), und vor allem abends beim ins Bett gehen versuche ich immer noch, meine Brille abzusetzen. Morgens war es kein Ding, da hab ich früher ja nichts gesehen und jetzt sehe ich sofort, dann weiß ich "Achja. LASIK!". Aber abends war ich es ja gewöhnt, gut zu sehen und dann die Brille eben abzunehmen. Da fehlt am Anfang was.
Außerdem gibt es, wie du schon sagst, Situationen, in denen ich ganz froh war, nicht soo genau sehen zu können. Brille ab = Scheuklappen. Zum Beispiel, wenn ich ins Schwimmbad gehe - ich sehe definitiv nicht, ob mich jemand doof anguckt, die Duschen eklig sind oder Zeug im Wasser schwimmt. So quasi eine Art automatische "scheißegal"-Einstellung. Und noch so ein oder zwei andere Situationen, wo ich dachte "Hm, ob das nicht komisch wird dann...". Es war auch eine leichte Überwindung, immer genau hinzuschauen und alles immer zu sehen, gerade beim leichten Ekelfaktor in öffentlichen Duschen etc., aber es ist längst nicht so wild. Dieser minimale Nachteil geht zwischen den zig Vorteilen einfach unter, man gewöhnt sich halt dran und gut is. :-)
Liebe Grüße!
Hallo,
ich bastel derzeit auch an meinem Erfahrungsbericht rum, nur dass bei mir die OP schon drei Jahre her ist. Da kommt mir dein Bericht gerade gelegen, dass ich da nochmal ein paar Passagen ergänze, wo ich doch wichtige Informationen vergessen hatte. Ich bin auf den zweiten Teil deines Berichts gespannt und wünsche dir noch viel Glück mit deinem "neuen Augenlicht" :D
Liebe Grüße, Mini
Hallo und danke! Wow, schon drei Jahre. Und, bist du nach wie vor zufrieden und würdest sagen, dass es das richtige für dich war? Welche Werte hattest du denn vorher, wenn ich fragen darf?
Ich habe den bericht extra direkt angefangen, als ich das erste Mal nach der OP wieder an den PC durfte. Weil nämlich jeeeder einen Bericht von mir wollte, der Bescheid wusste. Ich wollte unbedingt die Details mit aufnehmen, auch von der OP, weil das die Leute ja mit am meisten interessiert, daher hab ich sofort losgelegt. Naja, und außerdem schreib ich auch gerne :D
Liebe Grüße!
Das hörst du an der spannendste Stelle einfach auf...echt mal! ;)
Ich bin auf den nächsten Teil sehr gespannt, denn ich bin auch bei -5irgendwas und ohne Brille nicht alltagstauglich.
Der Gedanke, die Augen lasern zu lassen, kam schonmal, doch habe ich zu viel Angst und Panik vor dem Eingriff an sich [deswegen habe ich das auch noch nie weiter verfolgt]. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht =)
[Und am Rande: Woooohey! Die Cyw! In Bildern! Noch sympathischer :)]
Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil. Bei mir haben das kürzlich zwei Kollegen machen lassen und auch einiges erzählt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es für mich in Frage käme. Auf der einen Seite wäre es total praktisch, ohne Brille zu sehen, aber auf der anderen Seite gehört die Brille irgendwie auch zu mir und ich bin ein extremer Schisser und die OP stelle ich mir echt gruselig vor - zumindest nach dem was ich bisher von anderen erfahren habe.
Hihi, es geht bald weiter, versprochen! Der Bericht schlummert ja schon auf meiner Festplatte, da ich ihn direkt 48h nach der OP geschrieben habe (soll ja alles frisch sein).
Dass viele Leute Angst haben/hätten, habe ich auch ganz oft gehört. Bei mir kam das wirklich erst einen Tag vor der OP bzw. direkt an dem Tag. Da ging mir der Arsch auf Grundeis. Vorher war das mehr ein "Lasern? Total easy und cool, Lifestyle-OP, machen sie doch alle mittlerweile!", auch, weil ich die begeisterten Erfolgsstories gehört habe und meine Ärzte, die ich darauf angesprochen hatte, alle sehr entspannt waren. Einer meinte, die Laser seien heute so gut, dass man zu egal wem gehen könne (Anbietertechnisch), und das Ergebnis sei eigentlich immer top. Noch dazu war mein operierender Arzt einer von den Oberärzten der hiesigen Uniklinik und der macht die OPs hier am Wochenende wie am Fließband. Wenn der das nicht drauf hat, wer dann? Trotzdem: Ja, es ist einfach creepy, sich mit vollem Bewusstsein am aufgeschnittenen und aufgeklappten Auge rumhantieren zu lassen. Aber es ist innerhalb von 15 Minuten vorbei und danach hat man sooooo viel Lebensqualität dazugewonnen!
Ob ich die OP mit ner Stärke von 2,x oder so hätte machen lassen - ich glaube nicht. Aber bei unseren Werten? Ich würds jederzeit wieder machen. Es ist einfach Wahnsinn, wenn ich rausgehe, und ewigweit sehen kann. Keine Brille, die das Sichtfeld einschränkt etc. - ich staune immer noch jeden Tag.
[Wooohooo :D]
Ich hatte gestern abend ein Gespräch mit einer Freundin über die OP. Und dass viele es ja rein aus Eitelkeit machen lassen. Da waren wir uns einig, dass wir Brillen eigentlich hübsch finden - und ich fand mich mit Brille echt sehr hübsch! Im Gegenteil, als ich die Brille los war, musste ich mich lange (!) an meinen Anblick im Spiegel gewöhnen, weil ich meinen Kopf plötzlich unförmig fand. Riesige Augen (die waren dank dicker Gläser sehr klein mit Brille) etc. - also ich fand mich hässlich danach. Mittlerweile gefalle ich mir wieder und ich finde es sogar besser, weil man meine dezent geschminkten Augen endlich sieht, und vor allem viel praktischer, weil, wenn wir ehrlich sind, die Brille einfach doch echt nervt. Zumindest meine. Dauernd am rutschen, war ständig beim Optiker wieder einstellen lassen, einmal hab ich mich draufgesetzt und die Achse verbogen, immer putzen müssen, suchen, wenn verlegt, bei Regen hängen Tropfen dran (ich ziehe immer noch den Kopf ein, wenn ich bei Regen rausgehe, weil ich damit rechne, dass ich gleich Tröpfchen auf der Brille hängen habe - mir war vorher nichtmal klar, wie nervig das ist!) - aber ja, bei einer geringeren Stärke hätte ich mit all diesen kleinen Ärgernissen weitergelebt.
Man muss sich auch klar vor Augen halten, dass das eine echte OP ist. Mit Risiken. Aus Jux und Dollerei hätte ich die nicht machen lassen. Nur, wenn es mal so weit ist, dass man so enorme Einschränkungen im Alltag und in der Lebensqualität hat, wie ich sie hatte, ... mir war es das Risiko wert. Allerdings will ich hier auch keine Werbeveranstaltung für die OP machen. Ich habe auch Horrorgeschichten im Internet gelesen, bei denen es nicht gut gelaufen ist. Man muss da einfach selber abwägen, ob es einem das Risiko wert ist oder nicht. Das kommt sicher auf die individuellen Umstände und Werte an. Mich hat meine Brille auch jahrelang überhaupt nicht gestört, das kam erst mit dem Schwimmen jetzt - da dafür dann aber umso stärker.
Und ja, ich gebe dir recht: Es ist auch ein ekliges Gefühl, zu wissen, man liegt gerade mit aufgeklapptem Auge unter dem Laser und jemand schneidet mit einem Messer an deinem Auge rum (oder kA, wie die die Hornhaut aufschneiden... ich wills gar nicht genau wissen!). Darüber schreibe ich in meinem nächsten Teil ;-)
Hallo, jetzt gebe ich doch auch mal meinen Senf dazu. Gleich zu Beginn, leider sind für mich -5 Dioptrien etc noch ziemlich wenig. Ich bin mittlerweile in der Brille bei Ca. -10!!! Also ja es gibt noch ne Steigerung von Aufgeschmissensein ohne Brille ;-). Ich bin absolut abhängig von der Brille! Ich trage zwar viel Kontaktlinsen, die ich Gott sei Dank sehr gut Verträge, aber eine Brille ist dann immer in der Tasche dabei. Im Gegebsatz zu dir, mag ich mich auch mit Linsen wesentlich lieber ;-), meine Augen sind mit Brille einfach so verkleinert! Außerdem habe ich ein ziemlich schmales Gesicht und da ist es schwierig passende Brillen zu bekommen. Also ich würde mir auch gerne die Augen Lasern lassen. Aber Problem Nr. 1 meine Augen verschlechtern sich immer noch regelmäßig, d.h. Wahrscheinlich hätte ich in ein paar Jahren wieder ne Brille, Problem Nr. 2 bei meinen Werten bin ich schon extrem nah an der Grenze und viele Ärzte würden es gar nicht machen bzw. da ist das Risiko ja doch nochmal höher, sodass ich nicht weiß ob ich es mich trauen würde. Außerdem muss ich sagen, dass ich etwas Angst vor Langzeitfolgen habe, also wie ist es in 10, 20, 30 Jahren? Auf jedenfall finde ich einen direkten Erfahrungsbericht sehr interessant! Vielen Dank dafür!
LG Melanie
Hallo Melanie!
Also -10 Dioptrien ist wirklich eine Hausnummer. Meine Schwägerin hat meine ich so um die -8 auf einem Auge (auf dem anderen 0), und ich habe in meiner Infobroschüre gelesen, dass das auch so die Obergrenze ist, bis wohin die OP noch gemacht werden kann. Je nachdem, wie viel eben von der Hornhautverkrümmung kommt oder von der Kurzsichtigkeit an sich.
Bei mir waren die Werte jetzt schon einige Jahre stabil, weshalb ich nicht hoffe, dass da nochmal eine Verschlechterung eintritt. Aber, ich sehe es so: Wenn sich meine Augen nochmal verschlechtern, wäre das auch ohne OP passiert, und ich bin mit -1 oder -2 immer noch um Welten besser dran als dann mit -8 oder -9 (du weißt das ja am besten, wie das dann wäre..).
Langzeitfolgen sind auch wirklich ein Punkt, von dem naturgemäß noch nicht so viel bekannt ist. Zwar gibt es die OP schon seit 25 Jahren, aber der Boom nimmt ja erst seit einigen Jahren richtig Fahrt auf. Ich werde deshalb auch weiterhin regelmäßig zum Augenarzt gehen und alle 1-2 Jahre alles checken lassen, das ist sicherlich ein Risiko, dessen sich jeder bewusst sein sollte.
Ich freue mich aber, dass dir mein Bericht trotzdem gefällt! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Interesse wirklich enorm ist. Jeder, der mitbekommt, dass ich meine Augen habe lasern lassen, möchte wissen, wie es war. Daher ist es mir sehr wichtig, hier eine ehrliche (natürlich individuelle) Erfahrung mitzuteilen.
Liebe Grüße!
Ich fasse es mit meinen -7 dpt auch langsam ins Auge, aber aktuell habe ich nicht so die Zeit für eine OP mit möglichen Folgen. Eine neue Brille brauche ich aber definitiv bald - Beschichtung hinüber... -.-
Kann ich verstehen. Sowohl, dass du es langsam ins Auge fasst, als auch, dass die Muße gerade nicht da ist. In den Berichten anderer habe ich gelesen, dass sie sich eine Woche Urlaub genommen haben, aber ich weiß nicht, ob mir persönlich das ausgereicht hätte. Ich gehe immer lieber auf Nummer sicher und nehme mir ausreichend Zeit für alles. Also 14 Tage Schonfrist finde ich angenehm. Andererseits bieten sie bei Care Vision hier sogenannte LASIK-Wochenenden an - Freitag Voruntersuchungen, Samstag OP und Sonntag Nachuntersuchung, mit minimalem Zeitverlust für arbeitende Menschen. Ich persönlich würde das nicht machen. Lieber genug Zeit zwischen den Voruntersuchungen verstreichen lassen, Infos einholen, evtl. Zweitmeinungen etc. pp. - dafür muss man aber auch den Kopf haben dann.
Ich sags mal so: Die OP läuft ja sicher nicht davon, im Gegenteil, die Methoden und Technischen Hilfsmittel werden ja nur noch besser und im Zweifel auch günstiger. Lieber nichts überstürzen!
Ich hatte ähnliche Werte wie du, auf einem Auge -6 und auf dem anderen -6,5 Dioptrin, die anderen Werte weiß ich grad nicht mehr. Und ja, es hat sich voll gelohnt, es ist anfangs wie ein neues Lebensgefühl gewesen. Noch heute versuche ich manchmal vor dem Schlefengehen oder der Dusche meine Brille abzusetzen und muss dann grinsen, weil sie ja garnicht mehr da ist. Ich habe früher die Leute, die keine Brille brauchten, immer beneidet, dass sie so tolle Sonnenbrillen tragen können, ohne ein kleines Vermögen ausgeben zu müssen. Heute kann ich sie selbst tragen. Auch beim Schwimmen ist es was ganz anderes, weil ich alles sehen kann. Wegen der OP und dem Fehlen der Brille habe ich angefangen, mich für Make Up usw. zu interessieren und bin danach zum Bloggen gekommen, weil es mir davor immer schnuppe war, wie ich unter der Brille aussah, ich dachte, ich muss ja nichts machen, weil man es eh nie sehen würde (man, war ich doof).
Selbst nach drei Jahren bin ich immernoch sehr dankbar und froh, es gemacht zu haben.
Damals hatte ich den Blog halt noch nicht, weswegen es keinen Sinn machte, einen Bericht zu schreiben. ;)
liebe Grüße, Mini
Das ist ja ein sehr positives Ergebnis! Super, dass es auch nach 3 Jahren noch so umwerfend für dich ist. Mir geht es hoffentlich genauso in 3 Jahren :-)
Der Mensch ist ja ein totales Gewohnheitstier, und ich denke, dass ich mich schon jetzt, nach 2 Monaten, gut an den neuen Zustand gewöhnt habe. Aber zwischendurch passieren doch immer solche Sachen, wie du sie beschreibst, und dann schießt mir ins Gedächtnis, dass ich jetzt WIRKLICH so ganz OHNE Brille 100% sehen kann. Dann muss ich auch grinsen und bin richtig dankbar. Es ist einfach ein tolles Gefühl. <3
Hübsch siehst du aus! :)
Ich selber sehe zum Glück ausgesprochen gut und brauche keine Brille oder so, aber meine Eltern sind beide Brillenträger. Meine Mutter hat sich vor ca. 1-2 Jahren aber auch dazu entschlossen, sich die Augen lasern zu lassen. Sie war irgendwo in Köln bei so einer Spezialpraxis und es lief auch alles ganz gut. Jetzt braucht sie nur noch eine Brille zum Lesen. Aber sie sieht so anders aus, weil sie früher immer auffällige Brillen mit großen Gestellen getragen hat. Irgendwie hat ihr Gesicht total an Kontur verloren und viele erkennen sie gar nicht mehr. Ich habe schon gesagt, sie soll sich eine Brille mit Fensterglas kaufen. :D
Danke!! <3
Da hast du echt großes Glück, wenn deine beiden Eltern Brillen haben/hatten und du keine brauchst. Ich hatte seit der 7. Klasse eine und - gerade in der Jugend ist das echt nicht so toll. Freut mich, dass bei deiner Mutter alles so gut gelaufen ist!! Aber ich weiß, was du meinst, wenn du sagst, dass sie dadurch einen Teil ihrer "Persönlichkeit" verloren hat, zumindest äußerlich. Gerade gestern abend fand ich mich wieder ganz fremd im Spiegel, ungewohnt.
Eine Freundin hat mir übrigens erzählt, sie kennt einen Brillenträger, der ihr irgendwann verraten hat, dass die Brille nur Fensterglas hat. Er trägt die wohl, weil er das mag und seriöser aussehen will oder so - schräg, aber irgendwie geil!
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